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Wie der Titel "Weltkulturerbe" als Waffe gegen den wirtschaftlichen Fortschritt in Deutschland genutzt wird


urbs-media, 6.7.2009: Dass sich internationale Organisationen zwar von Deutschland gerne finanzieren lassen, im Ernstfall aber immer gegen Deutschland entscheiden, ist eine alte Tatsache. Hier macht auch die UNESCO mit ihrem Weltkulturerbe keine Ausnahme. Deutschland ist mit 8,7 Prozent zwar drittgrößter Beitragszahler nach Japan und den USA, hat aber selbst keinen Sitz in dem 21-köpfigen Ausschuss, der über die Vergabe bzw. Aberkennung des Welterbetitels entscheidet. Dies hindert die Bundesregierung aber nicht, zusätzlich auch noch mit großzügigen freiwilligen Leistungen die "Arbeit" der UNESCO zu unterstützen.

Lieber ohne Welterbetitel als täglich im Stau

Die Waldschlösschenbrücke in Dresden ist nicht der erste Konfliktfall zwischen der UNESCO und Deutschland. So musste die Stadt Köln im Jahr 2005 den Plan zur Errichtung eines Bürokomplexes in Köln-Deutz aufgeben, weil die UNESCO mit der Aberkennung des Welterbetitels für den Kölner Dom gedroht hatte. Wohlgemerkt: Die Hochhäuser sollten auf der anderen Rheinseite gebaut werden und hätten den Blick auf den Dom praktisch nicht beeinträchtigt. Mit dem gleichen Argument könnte die UNESCO im neuen Welterbegebiet Wattenmeer künftig auch Deiche verbieten: Denn wer hinter dem Deich steht, sieht das Meer nicht mehr!

Was die Hüter des Welterbes bei der UNESCO im Fall Dresden wirklich zur Aberkennung des Titels veranlasst hat, war offensichtlich die Tatsache, dass sich in Deutschland erstmals Bürger und Politiker gegen das UNESCO-Diktat zur Wehr gesetzt haben. Was gegen die Stadt Köln erfolgreich war - die Drohung mit dem Titelverlust - klappte in Dresden nämlich nicht. Im Gegensatz zu den Rheinländern haben sich die Menschen an der Elbe offensichtlich über die DDR-Zeiten hinaus ihr Selbstbewusstsein und ihren Kampfgeist ins wiedervereinigte Deutschland hinein gerettet. Lieber kein Weltkulturerbe, dafür aber ohne Stau zur Arbeit und zum Einkaufen fahren! Ein weitere Aspekt zugunsten der Brückenlösung in Dresden wird von der UNESCO völlig missachtet: Städte wie Dresden sind keine sterilen Freilichtmuseen, sondern lebendige Gebilde, die ihr einmaliges Flair gerade aus dem Kontrast von alten und neuen Bauwerken beziehen.

Beim Wattenmeer und beim Rheintal drohen Deutschland durch den Welterbe-Titel erhebliche wirtschaftliche Nachteile

Nach der Skandalentscheidung von Sevilla gegen Dresden drohen Deutschland künftig weitere Konflikte mit dem Welterbe-Komitee. Experten befürchten nämlich, dass die UNESCO künftig die Vertiefung der Fahrrinne der Unter- und Außenelbe verbieten könnten. Der Hamburger Hafen wäre dann in seiner Entwicklung massiv behindert, was die Konkurrenten z.B. in Rotterdam zu wahren Freudentänzen verleiten wird. Somit erweist sich der Welterbe-Titel als wirksame Waffe, um den Titelträgern bzw. den umliegenden Regionen wirtschaftliche Nachteile zuzufügen.

Auch im Welterbegebiet Rheintal geht es um die wirtschaftliche Entwicklung der Region bzw. deren Verhinderung - diesmal in Form einer Autobrücke. Nur im Gegensatz zu den Dresdnern sind die Politiker in Rheinland-Pfalz schon vorher eingeknickt. Wenn den Juroren der UNESCO die Brücke nicht gefällt, wird eben ein sehr viel teurerer Tunnel durch den Rhein gegraben. Dies verlautete nach einem Bericht in der Frankfurter Allgemeinen vom 29.6.2009 zumindest aus der Mainzer Landesregierung.

Die UNESCO misst zum Nachteil Deutschlands ersichtlich mit zweierlei Maß

Die Aberkennung des Welterbe-Titels für Dresden ist ein fast einmaliger Vorgang. Lediglich einmal zuvor in der 35-jährigen Geschichte des Weltkulturerbes wurde der Titel nachträglich wieder aberkannt. Dem afrikanischen Staat Oman wurde im Jahre 2007 der Welterbe-Titel für ein Antilopen-Schutzgebiet wieder aberkannt, weil des Schutzgebiet auf 10 Prozent seiner ursprünglichen Größe verkleinert worden war.

Wo aber waren die Mahner der UNESCO, als vor den Olympischen Spielen in unmittelbarer Nähe des Weltkulturerbe-Standorts "Verbotene Stadt" in Peking fast alle gewachsenen Altstadtviertel niedergewalzt wurden? Wo bleiben die Proteste der UNESCO dagegen, dass in Italien die Welterbe-Ruinen von Pompeji immer mehr verrotten? Da ist den Kulturwächtern der UNESCO wohl ihre Aufgabe über den Kopf gewachsen. Aber wie soll man auch bei weltweit 878 Weltkulturerbestätten in 145 Staaten noch den Überblick behalten?

Damit Sie zumindest wissen, welche Staatsvertreter aktuell gegen Dresden entschieden haben, hier die Liste der 21 Staaten, die gegenwärtig über den Welterbe-Titel bestimmen: Ägypten, Australien, Bahrain, Barbados, Brasilien, China, Israel, Jordanien, Kanada, Kenia, Republik Korea, Kuba, Madagaskar, Marokko, Mauritius, Nigeria, Peru, Schweden, Spanien, Tunesien und USA. Kein Wunder also, dass es gerade Dresden getroffen hat!

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