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Die amtliche Preis-Statistik gaukelt den Bürgern in Deutschland eine heile Welt vor


urbs-media, 4.8.2008: Viele Bürgerinnen und Bürger in Deutschland spüren schon seit Jahren, dass sich ihr finanzieller Spielraum stetig verengt. Die amtliche deutsche Statistik und die Politiker haben entsprechende Feststellungen jedoch stets als "gefühlte Inflation" abgetan und den fortlaufenden Verlust an Kaufkraft in das Reich der Fabel verwiesen. Inzwischen haben aber unabhängige Experten nachgewiesen, dass die aktuelle Inflationsrate statt der vom Statistischen Bundesamt ausgewiesenen 3,3 Prozent je nach Haushaltstyp tatsächlich bei bis zu 7 Prozent liegt. Die gefühlte Inflation im Juni 2008 beträgt sogar 11,5 Prozent.

Der veränderte Preisindex versteckt die wahre Geldentwertung in Deutschland

Bis zum Ende des Jahres 2002 wurde die Inflationsrate in Deutschland für die einzelnen Haushaltstypen getrennt berechnet. Neben dem Preisindex für Beamte und Angestellte mit höherem Einkommen gab es den Index für Arbeiter und Angestellte mit mittlerem Einkommen und den Preisindex für Rentner und Sozialhilfeempfänger mit geringem Einkommen. Diese detaillierte Statistik wurde dann zum 1.1.2003 zugunsten eines so genannten Verbraucherpreisindexes abgeschafft. Kritiker der einheitlichen Preisstatistik hatten schon damals befürchtet, durch die Abschaffung der bisher getrennt ermittelten Preisindizes werde die Inflationsrate vom Statistischen Bundesamt künftig zu niedrig ausgewiesen.

Denn schon in der Vergangenheit hatten sich die Lebenshaltungskosten für die verschiedenen Haushaltstypen höchst unterschiedlich entwickelt. Während z.B. der Preisindex für die höheren Einkommensgruppen von 1995 bis Ende des Jahres 2002 nur um 9,7 Prozentpunkte gestiegen war, mussten die Geringverdiener im gleichen Zeitraum einen Kaufkraftverlust in Höhe von 11,2 Prozentpunkten hinnehmen. Weil die Lebenshaltungskosten bei Geringverdienern schon immer stärker als im statistischen Durchschnitt gestiegen sind, hätte die Bundesregierung daher bei ehrlicher Betrachtung die Anpassung der Regelsätze von Hartz IV nicht einfach an den Preisindex für alle Haushalte koppeln dürfen.

Zusätzliche Verfälschung durch die hedonische Berechnungsmethode

Wer an die Preis-Statistik denkt, der glaubt eigentlich, dass die Preise für bestimmte Güter und Dienstleistungen mit einem bestimmten Gewichtungsverhältnis monatlich neu ermittelt werden. Die Statistiker halten es mit dem Warenkorb aber nicht so genau und berücksichtigen zusätzlich angebliche Produktverbesserungen. Wenn z.B. bei einem neuen Computermodell die Taktfrequenz gestiegen ist, dann wird dies vom Statistischen Bundesamt als Preissenkung berücksichtigt. Ähnliche fiktive Preissenkungen in der deutschen Statistik gibt es z.B. bei Gebrauchtwagen, Waschmaschinen und Fernseher sowie bei Immobilien.

Vorbild für diese Rechentricks sind die USA, wo schon seit vielen Jahren amtliche Statistiken nach Belieben manipuliert werden. Für Deutschland bedeutet dies, dass die Preise für viele Artikel in der amtlichen Preisstatistik immer mehr sinken, obwohl sich die Verkaufspreise nicht entsprechend ermäßigt oder sogar erhöht haben. Diese so genannte hedonische Berechnungsmethode ist neben der Abschaffung der Preisindizes für die unterschiedlichen Haushaltstypen eine weitere Ursache dafür, dass die tatsächliche Inflationsrate für viele Menschen in Deutschland mehr als doppelt so hoch ist wie die vom Statistischen Bundesamt genannten 3,3 Prozent.

Der wirkliche Anstieg der Verbraucherpreise

Es bedurfte jetzt eines schweizer Experten, um das wahre Ausmaß der Inflation in Deutschland öffentlich zu machen. Was der Statistikprofessor Hans Wolfgang Brachinger von der Universität Fribourg da ermittelt hat, ist wirklich erschreckend: Hiernach liegt der mathematisch korrekte Preisanstieg in Deutschland für Geringverdiener mit Kindern bei 5,4 Prozent. Noch härter trifft es die Rentner in Deutschland, die statt der amtlich genannten 3,3 Prozent in Wahrheit 7 Prozent mehr für ihren Lebensunterhalt ausgeben müssen. Selbst Haushalte mit mittlerem Einkommen leiden mit einer Inflationsrate von 4,5 Prozent noch weit stärker unter dem Anstieg der Verbraucherpreise als die deutschen Statistiker offiziell zugeben.

Das Fazit des Experten aus der Schweiz: "Der finanzielle Spielraum für viele Menschen in Deutschland wird immer enger und das birgt sozialen Sprengstoff." Da fragt man sich dann zwangsläufig, wie es mit der Konjunktur in Deutschland weitergeht, wenn der deutsche Exportboom zum Jahresende wegen der weltweiten Wirtschaftskrise endet. Von den deutschen Verbrauchern jedenfalls werden keine positiven Impulse für die Konjunktur kommen, denn die sind durch den Anstieg der Energie- und Lebensmittelpreise und fortlaufende Steuer- und Abgabenerhöhungen ohnehin schon völlig ausgeMERKELt. Da verwundert es dann auch nicht, dass immer mehr Bundesbürger den staatlichen Institutionen nicht mehr glauben, weil sich ihre Lebensumstände praktisch täglich verschlechtern, während ihnen die Politiker und allen voran die Bundeskanzlerin fortwährend das "Märchen vom Aufschwung" vorbeten.

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