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– Die Sachsenkriege Karls des Großen –
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Hier lesen Sie vom Ende der Kultur der freien sächsischen Stämme, vom Weihnachtsfest Karls des Großen im Pyrmonter Tal und vom Beginn der Leibeigenschaft eines ganzen Volkes.
Die Sachsenkriege
Karls des Großen
Laut den Reichsanalen (Annales regni Francorum) verbrachte Karl der Große mit seinem Heer den Winter 784 / 785 in einem befestigten Lager mit dem Namen "Villa Liuhidi". Dieses Winterlager wurde inzwischen im Wald von Schieder unterhalb des Kahlenbergturmes lokalisiert. Das Weihnachtsfest selbst soll der fränkische Heerführer in einer Kapelle am westlichen Ortsrand von Lügde gefeiert haben. Und in der Tat steht dort auf einem Hügel inmitten eines alten Friedhofs ein Gotteshaus, dessen erste Bauabschnitte in die Zeit des Frankenkaisers weisen. Schon deshalb ist der Besuch der nur ca. 5 km von Pyrmont entfernt am westlichen Ortseingang von Lügde gelegenen Kilians-Kirche für historisch Interessierte ein "Pflichttermin".

Es war damals die Zeit der Sachsenkriege und es ging hier im wahrsten Sinne um Leben und Tod: Auf der einen Seite die christlichen Eindringlinge aus dem Westen, auf der anderen Seite die Sachsen, die ihr Land und ihre Götterkultur gegen die Franken verteidigten.

Noch zwei Jahre zuvor (im Jahr 782) hatten die Sachsen dem fränkischen Heer im Blutbachtal im Süntel eine empfindliche Niederlage beigebracht. Doch das Kriegsglück war den Sachsen auf Dauer nicht gewogen und im Winter des Jahres 784 waren die Franken wieder oben auf: 783 hatten die fränkischen Eindringlinge gleich zweimal bei Detmold und im Jahr 784 an der Lippe entscheidende Schlachten gewonnen.

So betrachtet konnten die Franken im Jahr 784 das Weihnachtsfest im Pyrmonter Tal ganz entspannt angehen, denn die sächsischen Freiheitskämpfer waren nicht mehr zu einem geordneten Widerstand gegen die Aggressoren in der Lage. Und so blieb den überlebenden Sachsen im Jahre 785 nur die Möglichkeit, sich den Franken zu unterwerfen. Der letzte Sachsen-Herzog Widukind musste den alten Göttern abschwören und sich taufen lassen.

Die Kapitulation Widukinds war gleichzeitig das Ende der freien Bauern auf sächsischem Boden, die fortan tributpflichtige Untergebene der neuen christlichen Oberschicht waren.

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