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Internet-Datenbank www.0180.info informiert über kostengünstige Alternativen zu so genannten Service-Nummern


urbs-media, 5.4.2010: Zahlreiche Unternehmen - aber auch Behörden und sonstige Organisationen - sind telefonisch oft nur noch über so genannte Service-Nummern erreichbar. Derartige Rufnummern sind aber nur in den seltensten Fällen für den Anrufer tatsächlich kostenlos. Als besonders unverschämt empfinden es viele Bürger in diesem Zusammenhang, wenn sie zusätzlich zu den hohen Gebühren oft noch minutenlang in Warteschleifen mit dämlicher Musik berieselt werden, bevor ein fachlich inkompetenter Mitarbeiter im Callcenter nach einer längeren Diskussion erklärt, er könne dem Anrufer leider nicht weiterhelfen. Da stehen dann nicht selten für derartige fundierte Beratungsgespräche 15 oder mehr Euro auf der Telefonrechnung - und das obwohl man doch eigentlich einen Telefontarif gebucht hat, der kostenlose Gespräche ins deutsche Festnetz erlaubt.

Diese Probleme mit den Service-Nummern hat den Online-Verlag Teltarif aus Berlin veranlasst, unter www.0180.info eine Datenbank mit Ersatznummern für die meist überteuerten 0180-Servicenummern ins Internet zu stellen. Die Suche nach derartigen Ersatznummern lohnt sich insbesondere für diejenigen Anschlussinhaber, die bei ihrem Telefonanbieter eine Flatrate gebucht haben und bei denen für normale Telefongespräche daher keine zusätzliche Kosten anfallen.

Geben Sie in das Suchfeld bei www.0180.info einfach die teure Service-Nummer ein und die Datenbank findet - soweit vorhanden - eine kostengünstige Ersatznummer. Sie können aber auch gezielt nach einzelnen Unternehmen und Organisationen suchen. Damit die Datenbank immer auf dem aktuellen Stand bleibt, können die Nutzer die Liste der Alternativ-Nummern fortlaufend ergänzen und damit auch anderen Telefonkunden helfen, hohe Gesprächskosten für Anrufe zu sogenannten Service-Nummern zu vermeiden.

Damit Sie sich im Voraus darüber informieren können, welche Kosten bei den Service-Rufnummern anfallen, haben wir für Sie die wichtigsten Rufnummerngruppen und deren Gebühren für Anrufe aus dem deutschen Festnetz in den nachfolgenden Tabellen zusammengestellt.

0800: Kostenlos Telefonieren

Kostenlos sind Telefongespräche für den Anrufer in Deutschland nur noch bei der Vorwahl 0800 bzw. im internationalen Bereich unter 00800. Hier trägt der Angerufene die Telefongebühren also in vollem Umfang. Die frühere ebenfalls gebührenfreie Vorwahl 0130 gibt es seit 1.1.2001 nicht mehr.

Rufnummer Telefongebühren
0800 kostenfrei
00800 kostenfrei

0180: Die so genannten Service-Nummern

Einigermaßen transparent sind die 0180er-Nummern, weil hier den jeweiligen Rufnummern einheitliche Telefontarife zugeordnet sind, entweder pro Gespräch oder pro Minute.

Rufnummer Telefongebühren
0180 - 1 3,9 Cent je 60 Sekunden
0180 - 2 6 Cent je Verbindung
0180 - 3 9 Cent je 60 Sekunden
0180 - 4 20 Cent je Verbindung
0180 - 5 14 Cent je 60 Sekunden

Wer vom Handy eine 0180er-Nummer wählt, der zahlt seit 1.3.2010 maximal 0,42 Cent pro Gesprächs-Minute. Dieser Höchstpreis gilt in allen fünf Varianten (0180-1 bis 0180-5).

0900: Im Volksmund auch Sex-Nummern genannt

Im Geruch der Abzocke und Beutelschneiderei stehen eindeutig die 0900er-Rufnummern, wo es keine je nach der Folgeziffer feststehenden Telefongebühren gibt. Hier werden die Gebühren nämlich innerhalb bestimmter vorgeschriebener Grenzen vom Anbieter festgelegt.

Rufnummer Telefongebühren
0900 - 1
0900 - 3
0900 - 5
0900 - 9
maximal 3,00 Euro je 60 Sekunden
oder maximal 30,00 Euro je Verbindung,
Zwangstrennung nach 60 Minuten

0137: Tele-Voting und Call-In-Shows

Die Rufnummern-Gasse 0137 wird in der Praxis oft von Tele-Voting-Diensten und bei Anrufsendungen (so genannte Call-In-Shows) benutzt.

Rufnummer Telefongebühren
0137 - 1 14 Cent je Verbindung
0137 - 2
0137 - 3
0137 - 4
14 Cent je 60 Sekunden
0137 - 5 14 Cent je Verbindung
0137 - 6 25 Cent je Verbindung
0137 - 7 1,00 Euro je Verbindung
0137 - 8
0137 - 9
50 Cent je Verbindung

0700: Persönliche Rufnummern

Eine Sonderstellung nehmen die so genannten persönlichen Rufnummern ein. Hier sind die Anschlussinhaber unabhängig von ihrem Wohnort unter der einheitlichen Vorwahl 0700 erreichbar. Der Vorteil einer derartigen persönlichen Rufnummer liegt darin, dass die Nummer auch bei dem Umzug in ein anderes Ortsnetz erhalten bleibt. Der Nachteil der Vorwahl 0700 ist jedoch, dass Anrufer mit einer Flatrate derartige Anschlüsse nicht kostenfrei anrufen können.

Rufnummer Telefongebühren
0700 Mo - Fr von 9.00 bis 18.00 Uhr: 6,3 Cent je 30 Sekunden,
übrige Zeit und Feiertage: 6,3 Cent je 60 Sekunden

115: Die Behördennummer

Schließlich gibt es seit einem Jahr in Deutschland noch die 115 als einheitliche Behördennummer. Hier können sich die Anrufer - zumindest in der Theorie - bei einem einzigen Ansprechpartner über alle Verwaltungsangelegenheiten informieren. Die Gesprächskosten sind hierbei abhängig von der Telefongesellschaft des Anrufenden und liegen zwischen 7 Cent und 12 Cent je Minute.

urbs-media Praxistipp: Die urbs-media Redaktion hat es sich zur Regel gemacht, Service-Rufnummern mit Ausnahme der 0800 generell nicht anzurufen. Außerdem achten wir schon bei der Anbahnung von Geschäftsbeziehungen darauf, dass die potentiellen Vertragspartner telefonisch auch über ganz normale Festnetznummern erreichbar sind.

Das Gebühren-Unwesen mit den 0180-, 0137- und 0900-Rufnummern wird vermutlich erst enden, wenn die Menschen in Deutschland endlich kapiert haben, dass man bei 0180 und Co. schlichtweg nicht anruft. Dies gilt insbesondere für das so genannte Televoting, wo den Anrufern von den Rundfunk- und Fernsehanstalten für TED-Umfragen zwischen 0,50 Euro und 1,00 Euro pro Anruf abgeluchst werden. Freche Gebühren-Abzocke sind auch die zahlreichen Gewinnspiele im Fernsehen, wo wir nur allen Zuschauern empfehlen können, sich nicht von professionellen Trickbetrügern bei so genannten Call-In-Shows über den Telefon-Tisch ziehen zu lassen.

Von der Bundesregierung können die Telefonkunden in Deutschland jedenfalls abgesehen von einigen kosmetischen Schutzvorschriften keine wirksame Hilfe vor den Gebührenabzockern erwarten. Denn über die Staatsbeteiligung an der Deutschen Telekom AG und die Umsatzsteuer verdient der Finanzminister an jedem Anruf und an jeder Gesprächsminute fleißig mit.



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