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Mit Skonto-Abzug zahlen erspart den teuren Lieferantenkredit


urbs-media, 11.12.2000: Lieferanten räumen ihren Abnehmern häufig bestimmte Zahlungsfristen ein. Zusätzlich gewähren viele Verkäufer ihren Kunden auch noch einen Rabatt (Skonto), wenn sie den Rechnungsbetrag vor Ablauf des Zahlungsziels innerhalb einer bestimmten Frist begleichen. In der Praxis ist hierbei z.B. folgende Formulierung üblich:

Der Rechnungsbetrag ist zahlbar innerhalb von 10 Tagen seit Rechnungsdatum abzüglich 2 Prozent Skonto oder innerhalb von 30 Tagen ab Rechnungsdatum ohne Abzug.

Für die Kunden stellt sich dann zwangsläufig die Frage, welchen Preis sie für die Inanspruchnahme des Lieferantenkredits zahlen müssen bzw. ob es gegebenenfalls nicht günstiger ist, einen Bankkredit aufzunehmen und die Rechnung innerhalb der Skontofrist unter Abzug des "Barzahlungsrabatts" zu begleichen. Denn anders als häufig angenommen, wird der Lieferantenkredit dem Kunden nicht zinslos gewährt. Der Preis für den Lieferantenkredit wird nämlich vom Gläubiger bereits in den Endpreis eingerechnet. Mit anderen Worten: Die Verzinsung für den Lieferantenkredit ist im Rechnungsbetrag bereits versteckt enthalten.

Wer feststellen will, welchen aufs Jahr gerechneten Zinssatz er bei der Inanspruchnahme des vollen Zahlungsziels tatsächlich zu entrichten hat, muss den entsprechenden Zinssatz schon selbst ausrechnen. Hierzu kann die folgende Formel verwendet werden:

Zinssatz pro Jahr = (Skontosatz in Prozent x 360) : (Zahlungsziel in Tagen - Skontofrist in Tagen)

Beispiel: Der Lieferant gewährt dem Abnehmer ein Zahlungsziel von 30 Tagen. Bei einer Zahlung innerhalb von 10 Tagen gewährt er 2 Prozent Skonto. Bei einem Rechnungsbetrag von 10.000 spart der Schuldner bei einer Zahlung innerhalb von 10 Tagen somit 200 DM (2 % von 10.000 DM). Dies ist somit der Preis für den Lieferantenkredit vom 11. Tag bis zum 30. Tag.

In die vorstehend genannte Formel zur Ermittlung des Zinssatzes für den Lieferantenkredit sind dann folgende Variablen einzusetzen:

Skontosatz : 2
Zahlungsziel : 30
Skontofrist : 10

Damit ergibt sich folgende Rechnung:

Zinssatz pro Jahr = (2 x 360) : (30 - 10) = 720 : 20 = 36

Der Zinssatz für den Lieferantenkredit für die Dauer von 20 Tagen nach Ablauf der 10-tägigen Skontofrist beträgt bei einem Skontosatz von 2 Prozent somit umgerechnet auf ein Jahr 36 Prozent.

urbs-media Praxistipp: Es ist eigentlich immer günstiger, Rechnungen innerhalb der eingeräumten Skontofrist zu begleichen. Dies gilt selbst dann, wenn hierzu das betriebliche Kontokorrentkonto überzogen werden muss. Die entsprechenden Schuldzinsen sind im Regelfall deutlich niedriger als die Kosten für die Inanspruchnahme des Lieferantenkredits unter Verzicht auf den Skontoabzug.

Noch negativer für den Schuldner fällt der Vergleich zwischen Dispositionskredit und Lieferantenkredit dann aus, wenn die Rechnung kurz nach Ablauf der Skontofrist beglichen wird, z.B. am 5 Tage nach Ablauf der Skontofrist bei einem Zahlungsziel von 30 Tagen. Hier entspricht im obigen Beispielsfall der Verlust des Skontoabzugs in Höhe von 200 DM einem Zinssatz von 144 Prozent für den 5-tägigen Lieferantenkredit.

Wer nicht in der Lage ist, eine Rechnung innerhalb der Skontofrist zu begleichen, sollte daher unbedingt das eingeräumte Zahlungsziel voll ausschöpfen und erst zum letzt-möglichen Termin zahlen. Sonst fallen für den Lieferantenkredit unverhältnismäßig hohe Zinsen an.



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