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Wie die Bundesregierung ab 1.12.2011 deutsche Neuwagenkäufer mit einem so genannten "Öko-Siegel" verwirren will


urbs-media, 22.8.2011: Die Bundesregierung hat soeben eine Verordnung zur Kennzeichnung des Energieverbrauchs von Kraftfahrzeugen verabschiedet. Die Neuregelung tritt am 1.12.2011 in Kraft und soll die Verbraucher anhand einer farbigen Ampel über den Energieverbrauch von Kraftfahrzeugen informieren. So wird es künftig auch für Personenkraftwagen ähnlich wie bei Kühlschränken eine Effizienzskala mit Buchstaben geben. Die Skala beginnt mit A+ (grün = sehr effizient) und endet bei G (rot = wenig effizient). Das klingt auf den ersten Blick gut, ist aber wieder einmal eine totale Verarschung der Verbraucher.

Denn die Energieverbrauchskennzeichnung in Form der Ampelfarben zeigt nicht den wirklichen Kraftstoffverbrauch, sondern nur den relativen Energieverbrauch innerhalb bestimmter von der Regierung freihändig definierter Fahrzeugklassen. Maßgeblich für die jeweilige Bewertung der Energiebilanz von Fahrzeugen ist nämlich nicht in erster Linie deren Verbrauch, sondern das jeweilige Fahrzeuggewicht. Und so darf ein Geländewagen dann schon einmal das Doppelte an Kraftstoff verbrauchen wie ein nur halb so schwerer Kleinwagen und bekommt dennoch die gleiche Ampel-Bewertung.

Die Absurdität des von der schwarz-schwarz-gelben Bundesregierung festgelegten "ökologischen" Bewertungsmaßstabs erschließt sich durch folgendes Beispiel: Ein Leopard-Panzer mit einer Motorleistung von 1.500 PS und einem Kampf-Gewicht von ca. 60 Tonnen käme in die gleiche Schadstoffklasse wie ein Smart fortwo CDI mit 45 PS und einem Gewicht von knapp 750 kg.

Wenn ein Automobilhersteller künftig eine günstige Bewertung seines Fahrzeugs entsprechend der deutschen Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung erreichen will, dann muss er am Unterboden lediglich eine Bleiplatte anbringen. Die Arbeitsgemeinschaft Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in der SPD beschreibt das neue Kfz-Ökosiegel in einer Pressemitteilung daher wie folgt: "Die Bundesregierung trickst und täuscht."

Einen derartigen Irrsinn hat es seit dem Verbot der Glühbirnen nicht mehr gegeben! Autokäufern können wir daher nur raten, die ab 1.12.2011 verpflichtend eingeführte neue farbige Ampel beim Kraftstoffverbrauch schlichtweg zu ignorieren. Und auch der ADAC moniert, dass die Einstufung von Kraftfahrzeugen auf der Basis ihres Leergewichts dazu führt, dass verbrauchsarmen Kleinwagen ein schlechteres Zeugnis ausgestellt wird als großen Fahrzeugen mit hohem Verbrauch. Der Automobilclub spricht in Zusammenhang mit der neuen Pkw-Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung daher von einer großen Verunsicherung der Verbraucher.

urbs-media Praxistipp: Wer sich verlässlich und ohne regierungsamtliches Bimborium über den Kraftstoffverbrauch von Neuwagen in Deutschland informieren will, der sollte im Internet bei der Deutschen Automobil-Treuhand (DAT) die aktuelle Broschüre zum Kraftstoffverbrauch herunterladen. Dort finden Sie dann geordnet nach den jeweiligen Fahrzeugmodellen und Motor- sowie Getriebevarianten die entsprechenden Angaben zum Verbrauch (innerorts, außerorts und kombiniert) sowie zu den CO2-Emissionen.



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