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Deutschland drohen im kommenden Winter erhebliche Versorgungslücken beim Strom und beim Erdgas


urbs-media, 15.9.2014: Nach der von Angela Merkel unmittelbar nach der Tsunami-Katastrophe im japanischen Fukushima im März 2011 verkündeten Energiewende ist Deutschland mindestens einmal nur haarscharf an einem flächendeckenden Strom-Blackout vorbeigeschrammt. Hätten uns die Österreicher nämlich nicht am 6.2.2012 mit ihren Stromreserven unterstützt, wäre es in Deutschland mitten im Winter zu einem großflächigen Stromausfall gekommen, wie die Wiener Zeitung „Die Presse“ am 9.2.2012 berichtete.

Jetzt könnte sich hierzulande im kommenden Winter die Situation beim Strom und beim Gas infolge der von der EU und Amerika beschlossenen Wirtschaftssanktionen gegen Russland noch einmal deutlich verschlechtern. Hinzu kommt, dass bereits jetzt erhebliche von Russland nach Deutschland und nach Polen gelieferte Erdgasmengen im Wege des so genannten Reverse-Flow in die Ukraine zurückgepumpt werden. Diese taktischen Spielchen mögen zwar den Beifall der NATO finden, hier bei uns fehlt das in die Ukraine umgeleitete und von Deutschland bezahlte Erdgas jedoch zum Auffüllen der Gasvorräte für den Winter.

Warum Russland nur noch das vertraglich garantierte Gas-Minimum liefert

In den deutschen Medien konnte man gerade lesen, dass die russischen Gaslieferungen nach Deutschland und nach Polen um bis zu 25 Prozent eingeschränkt worden seien. Hier im Westen vermutet man, diese Lieferbeschränkungen seien eine Reaktion auf die Umleitung des für Westeuropa bestimmten Erdgases in die Ukraine. Und in der Tat stuft z.B. Gazprom-Chef Alexij Miller die Gas-Reexporte in die Ukraine gegenüber dem Handelsblatt als "halb betrügerischen Mechanismus" ein.

Die russischen Gasmanager weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass das Erdgas aus Russland entsprechend den vertraglichen Vereinbarungen geliefert wird. Denn die Verträge mit Gasprom enthalten eine festgesetzte Mindestmenge, die von Russland geliefert werden muss. Will z.B. Deutschland oder Polen darüber hinaus mehr Erdgas beziehen, so müssen sie einen entsprechenden Antrag stellen. Diesem Wunsch nach Mehrlieferungen können die Russen entsprechen, sie sind dazu aber nicht vertraglich verpflichtet.

Und genau hierum geht es bei den jetzt von Deutschland und Polen beanstandeten Lieferbeschränkungen. Beide Länder haben von Russland mehr Gas als vertraglich vereinbart bestellt. Die in der Presse genannten prozentualen Minderlieferungen ergeben sich daraus, dass Russland aktuell kein zusätzliches Gas nach Polen und nach Deutschland liefert, um den Reexport dieser zusätzlichen Gasmengen in die Ukraine zu verhindern. Über diese Hintergründe im aktuellen Gas-Streit erfährt man jedoch nichts in den deutschen "Qualitäts-Medien". Da muss man sich dann schon aus ausländischen Quellen informieren, z.B. beim Luxemburger Tageblatt.

Es drohen erhebliche Energieengpässe im kommenden Winter

Angeblich sollen die deutschen Erdgasspeicher derzeit zu etwa 70 Prozent gefüllt sein. Ob es sich hierbei um die übliche "Alles-wird-Gut-Propaganda" wie beim Euro handelt, werden die Menschen in Deutschland spätestens Anfang 2015 zu spüren bekommen. Aber vorsorglich hat sich die Bundesregierung ein Hintertürchen geschaffen, um den etwaigen Energiemangel in Deutschland vor den Wählern zu verstecken. Denn im November 2012 hat die Bundesregierung eine Verordnung erlassen, wonach Großverbraucher eine Prämie erhalten, wenn sie freiwillig stromintensive Produktionsanlagen ausschalten. Und nun raten Sie mal, wer für diese staatlichen Abschaltprämien zur Erhaltung der Netzstabilität am Ende zahlen muss? Die Stromkunden natürlich, oder dachten sie etwa, dass die Bundesregierung für die finanziellen Folgen der total verkorksten Energiewende aufkommt.

Wenn aber bei einem kalten Winter das Erdgas aus Russland nur innerhalb der vertraglich vereinbarten Mindestmengen geliefert wird und die Gutmenschen in der Bundesregierung weiterhin erhebliche Teile des von uns bezahlten Erdgases kostenlos in die Ukraine "verschieben", dann droht hierzulande ein dramatischer Engpass beim Erdgas und damit auch ein akuter Strommangel. In diesem Fall reicht es vermutlich auch nicht mehr aus, bei Teilen der deutschen Industrieunternehmen die Produktion herunterzufahren. Es stehen dann in Deutschland auch im privaten Bereich stundenweise Stromabschaltungen und Einschränkungen bei der Versorgung mit Heizgas an.

Lassen Sie sich hier durch die Regierungspropaganda nicht einlullen: Die Wahrheit ist nämlich, dass die wegen der deutschen Energiewende ohnehin kritische Stromversorgung durch die Sanktionen gegen Russland akut gefährdet ist. Die Menschen in Deutschland sollten deshalb entsprechende Vorsorge für den Energienotstand treffen. Hier empfehlen wir insbesondere Kerzen, weil diese ebenso wie die hierzulande verbotenen Glühbirnen sowohl Licht als auch Wärme spenden.

Hinweis: In Belgien hat die Regierung kürzlich Regelungen für kontrollierte Stromabschaltungen veröffentlicht. Dies geschah jedoch nicht in erster Linie wegen der Ukraine-Krise, sondern wegen technischer Probleme mit mehreren belgischen Atomreaktoren. Fakt ist jedoch: Im kommenden Winter soll es zwischen 17.00 und 20.00 Uhr in wechselnden Teilen von Belgien keinen Strom mehr geben, um einen landesweiten Blackout zu verhindern (Ostbelgien-Direkt vom 5.9.2014).

Von den Wirtschaftsanktionen gegen Russland profitieren insbesondere die Amerikaner

Amerika hat künftig ein völlig anderes Energieproblem: Durch das in den USA weit verbreitete Fracking gibt es dort nämlich bald Gas im Überfluss. Im Gegensatz zu Europa, wo es ein weitverzweigtes Netz aus Pipelines gibt, fehlt eine derartige Infrastruktur in Amerika. Deshalb versucht die US-Regierung, insbesondere in Europa Absatzmärkte für das amerikanische Gas zu schaffen, das dann in großen Tankschiffen exportiert werden soll.

Solange es aber in Europa ausreichend russisches Erdgas gibt, ist amerikanisches Flüssiggas wegen der hohen Transportkosten nicht wettbewerbsfähig. Da kommen die von Amerika initiierten Wirtschaftssanktionen gegen Russland gerade zum richtigen Zeitpunkt. Wenn es den USA nämlich gelingt, das russische Erdgas vom europäischen Markt wegzusanktionieren, dann tut sich für die maroden Staatskassen in Amerika eine wahre Goldgrube auf. Die USA selbst haben dagegen von einem Wirtschaftsboykott gegen Russland kaum Nachteile. Denn die Präsens von US-Firmen in Russland beschränkt sich hauptsächlich auf die Bereiche Cola und Fastfood.



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