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Die Abzocke mit unseriösen Branchenbuch-Einträgen im Internet will kein Ende nehmen


urbs-media, 6.5.2013: Man sollte meinen, dass die Masche mit unseriösen Online-Branchenbüchern inzwischen auch dem letzten Unternehmer in Deutschland hinreichend bekannt ist. Aber entweder täuschen wir uns und es gibt immer noch einen Markt für derartige Abzocker oder in Moldavien lebt man hinter dem Mond. Jedenfalls ist der urbs-media Redaktion vor einigen Wochen per Fax wieder ein Eintragungsantrag für ein"Branchenbuch der Region auf den Schreibtisch geflattert. Und weil wir uns nicht bei den Versendern der Spam-Faxe gemeldet haben, flatterte uns vergangene Woche noch eine "Letzte Erinnerung!!!" auf den Schreibtisch.

Absender der SPAM-Faxe ist eine Firma Lexfati S.R.L. mit Sitz in Moldavien (str. Voluntarilor, 8/3 in 2036 Chisinau). Als Geschäftsführer fungiert laut Internet ein Herr Lascu Serghei.

Wer nun wie von den Absendern verlangt den Eintragungsvorschlag unterschreibt und um Branchenangabe sowie die fehlende E-Mail-Adresse und die URL der Homepage ergänzt, der hat einen entgeltlichen Vertrag über einen so genannten Premiumeintrag im Internet abgeschlossen. Und solch ein Eintrag ist bei der Firma Lexfati richtig teuer: Bei einer Vertragslaufzeit von drei Jahren kostet dies nämlich pro Jahr 960 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer, insgesamt also 3.427,20 Euro einschließlich Umsatzsteuer. Und wer nicht spätestens drei Monate vor Vertragsablauf kündigt, darf sich über eine weitere Jahresrechnung in Höhe von 1.142,40 Euro freuen.

Eine Menge Holz, wenn man bedenkt, dass man als Gegenleistung mit seinen geschäftlichen Kontaktdaten in einem "Internetfriedhof" begraben wird. Denn wer sucht Sie schon unter www.branchen-local.com? Die Ausgaben für einen Eintrag im Branchenbuch der Region übersteigen sogar die Aufwendungen für einen eigenen professionellen Internetauftritt um ein Vielfaches. Deshalb unser eindringlicher Rat: Ab in den Papierkorb mit derartigen Eintragungsanträgen in Online-Branchenbücher. Das ist generell rausgeschmissenes Geld!

Die Spamfaxe aus Moldavien gleichen im übrigen verblüffend den Eintragungsanträgen einer ähnlichen Aktion aus dem Jahr 2012. Damals wurden wir wiederholt von einer Intermedia AG Limited - Nisbetiye Mah. - Barbaros Bulvari No.102 in 34349 Istanbul aufgefordert, deren Eintragungsvorschlag für ein Internet-Branchenbuch zu unterschreiben. Und auch damals war der Preis für die Eintragung 960 Euro zuzüglich Umsatzsteuer bei einer Vertragslaufzeit von drei Jahren.

Ähnlich dreist auch die Spam-Faxe für einen Eintrag in "diegewerbeseiten.com". Auch hier wurden jährlich für einen so genannten Premium-Eintrag sage und schreibe 960 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer gefordert. Bei der festgelegten Mindestvertragslaufzeit von drei Jahren ergab dies dann insgesamt wiederum einen Rechnungsbetrag von 3.427,20 Euro einschließlich Umsatzsteuer.

urbs-media Praxistipp: Zuweilen werden derartige Eintragungsanträge auch mit bewusst falschen Angaben verschickt. So erhielt die urbs-media Redaktion z.B. im Juni 2011 einen so genannten Korrekturabzug für eine Eintragung unter www.regionales-branchenbuch.de. Und wie es sich bei einem guten Korrekturabzug gehört, war als E-Mail-Adresse von urbs-media der Name eines Konkurrenzunternehmens eingetragen.

Die Herrschaften bei der RB Medienverlags GmbH in Ingolstadt spekulierten offenbar darauf, dass wie entsetzt das Formular korrigieren und unterschrieben zurückschicken. Denn wer findet schon gerne bei seinem Branchenbuch-Eintrag die E-Mail-Adresse eines Konkurrenzunternehmens?

Nun, wir sind ja nicht mit dem Klammerbeutel gepudert und haben den angeblichen Korrekturabzug natürlich in den Papierkorb geworfen. Denn dann hätten wir beim "Regionalen Branchenbuch" einen Premiumeintrag gebucht. Was es mit diesem so genannten Premium-Eintrag auf sich hat, erfährt man allerdings nur in einer Schriftgröße von 6 Punkt mit Hilfe der Lupe! Der Premiumeintrag kostet nämlich pro Jahr 990 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer, die Mindestvertragslaufzeit beträgt 2 Jahre und verlängert sich zu allem Überfluss auch noch jeweils um ein weiteres Jahr, wenn der Vertrag nicht 3 Monate vor Ablauf schriftlich gekündigt wird.



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