urbs-media, 19.5.2008: Seit genau 25 Jahren gibt es inzwischen den Senior Experten Service (SES) mit Sitz in Bonn. Ziel der Organisation ist es, das berufliche Fachwissen der älteren Generation an andere Unternehmen weiterzugeben. Hierbei herrscht häufig die Vorstellung, deutsche Senior-Experten seien vor allem im Ausland tätig. Inzwischen gibt es aber auch vermehrt Einsätze innerhalb der Bundesrepublik, z.B. um Existenzgründern bei konkreten Problemlösungen zu helfen oder um in wirtschaftliche Schwierigkeiten geratene Betriebe bei der Sanierung zu unterstützen.

1. Der Einsatz von Senior-Experten in Ihrem Unternehmen

Die Einsatzdauer der Senior-Experten soll hierbei im Regelfall 14 Tage nicht unterschreiten. Als Höchstdauer für den Einsatz von Senior-Experten sind 6 Monate vorgesehen. Es gibt dabei auch die Möglichkeit von Nachfolgeeinsätzen, um beim Ersteinsatz eventuell noch nicht endgültig gelöste Probleme "nachzubearbeiten".

Entscheidende Einsatzziele und Kriterien für die Vermittlung von Senior-Experten durch den SES sind:

• Verbesserung der Qualifikation des örtlichen Personals,
• Verbesserung der Produktivität und Effektivität,
• Beitrag zur Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen,
• Beitrag zum Umweltschutz,
• Aufgabe kann von lokalen Beratern nicht übernommen werden.

Der SES schickt den Interessenten dann ein Formular, die sogenannte Einsatzanforderung. Dort müssen die Antragsteller zunächst darlegen, welche betrieblichen Probleme mit Hilfe des SES gelöst werden sollen. Dabei kann der Auftraggeber auch angeben, über welche Qualifikation der Senior-Experte verfügen soll. Die entsprechenden Formulare können auch aus dem Internet unter www.ses-bonn.de als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Der Senior Experten Service wählt im Regelfall innerhalb von zwei bis vier Wochen einen Experten aus, der dem Anforderungsprofil entspricht. Der Auftraggeber erhält dann eine entsprechende Mitteilung mit dem Lebenslauf des vorgeschlagenen Senior-Experten und kann sich überlegen, ob er mit dem vorgeschlagenen Experten zusammenarbeiten will.

Senior-Experten sind grundsätzlich ehrenamtlich tätig und erhalten für ihre Arbeit kein Honorar. Die laufenden Kosten für den Einsatz (Unterkunft, Verpflegung, An- und Abreise, Taschengeld) trägt der Auftraggeber.

Zusätzlich berechnet der SES sogenannte Projektbearbeitungskosten. Diese betragen 750 Euro für bis zu 5 Einsatztage und 1.500 Euro bis zu 15 Tagen. Für jeden weiteren Tag fallen dann zusätzlich 50 Euro an, bis zu einer maximalen Höhe von 2.800 Euro.

Wenn der Auftraggeber nicht in der Lage ist, Reise- bzw. Projektbearbeitungs- und Nebenkosten ganz oder teilweise zu tragen, können unter bestimmten Voraussetzungen Zahlungserleichterungen gewährt werden. Gegebenenfalls ist auch eine Förderung durch öffentliche Mittel möglich. Nähere Auskünfte hierzu erteilt der SES.

2. Einsatz als Senior-Experte in fremden Unternehmen

Der SES vermittelt Senior-Experten aus praktisch allen Berufen, z.B. Handwerker, Landwirte, Techniker, Informatiker usw. Die Mehrzahl der Einsätze findet in der Industrie, vor allem in den Bereichen Chemie, Nahrungsmittelverarbeitung, Metallverarbeitung und Elektrotechnik statt. Im Inland ist darüber hinaus auch eine starke Nachfrage in den Bereichen Handwerk, Handel und Dienstleistungen zu verzeichnen.

Bei mehrmonatigen Einsätzen (vor allem im Ausland) bemüht sich der SES, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die Senior-Experten von ihren Ehegatten begleitet werden können.