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Neue Kostenfalle bei Handygesprächen im Ausland


urbs-media, 1.8.2011: Seit Anfang Juli 2011 gelten innerhalb der EU für grenzüberschreitende Handy-Gespräche neue Preisobergrenzen. So dürfen abgehende Gespräche jetzt nur noch maximal 35 Euro-Cent pro Minute kosten und für im EU-Ausland angenommene Anrufe dürfen den Handybesitzern maximal 11 Euro-Cent pro Minute berechnet werden. Zu diesen Höchstgebühren kommt dann aber immer noch die nationale Mehrwertsteuer, so dass z.B. einen Handynutzer aus Deutschland abgehende Gespräche im EU-Ausland maximal 0,42 Euro-Cent je Minute und im EU-Ausland angenommene Gespräche maximal 0,13 Euro-Cent die Minute kosten dürfen.

Diese Höchstgebühren innerhalb der europäischen Union werden sich in den nächsten Jahren schrittweise weiter senken, und zwar ab 1.7.2012 auf 32 Cent, ab 1.7.2013 auf 28 Cent und ab 1.7.2014 auf 24 Cent, jeweils zuzüglich der nationalen Mehrwertsteuer.

Einige Telefongesellschaften bieten Ihren Kunden aber auch etwas niedrigere Minutenpreise an, als dies nach der EU-Verordnung vorgeschrieben ist. Allerdings müssen die Kunden hierzu spezielle "Auslandspakete" zu ihrem Handyvertrag hinzubuchen. Und genau hier gilt es für die Kunden genau nachzurechnen. Denn manches vermeintliche Sonderangebot entpuppt sich in der Praxis nämlich als hinterhältige Kostenfalle.

So können z.B. die Kunden der Telefongesellschaft E-Plus die Tarifoption "Reisevorteil" wählen. Der "Vorteil" besteht dann darin, dass Gespräche mit dem Handy aus dem EU-Ausland nur 29 Euro-Cent pro Minute kosten. Diesen günstigeren Minutenpreis erkauft man sich aber mit einer so genannten "Vermittlungsgebühr", und die beträgt pro Auslands-Anruf dann glatte 75 Euro-Cent.

Beispiel: Ein E-Plus Kunde ruft aus Spanien nach Deutschland an. Mit der Tarifoption "Reisevorteil" zahlt er für ein Gespräch von 4 Minuten Dauer insgesamt 1,91 Euro (4 x 0,29 Euro + 0,75 Euro Vermittlungsgebühr). Ohne den "Vorteil" des Reisepaketes würde er dagegen beim Höchstpreis von 0,42 Euro-Cent pro Minute einschließlich der deutschen Mehrwertsteuer nur 1,68 Euro für das Telefonat bezahlen.

Das vorgenannte Rechenbeispiel zeigt also, dass sich die Tarifoption "Reisevorteil" bei E-Plus nur bei längeren Telefongesprächen lohnt. Dabei sollten Sie auch bedenken, dass Sie zuweilen zuhause nur den Anrufbeantworter erreichen und damit die Vermittlungsgebühr von 75 Euro-Cent besonders ins Gewicht fällt. Nach Meinung der urbs-media Redaktion bewirken derartige Tarifoptionen für Auslandsgespräche, so wie sie neben E-Plus z.B. auch Vodafone und die Telekom anbieten, für viele Kunden keinen Kostenvorteil, sondern erweisen sich in der Praxis eher als Kostenfalle. Prüfen Sie daher kritisch, ob Sie eine derartige Tarifoption für Auslandsgespräche wirklich brauchen.

Bis Mitte 2010 galt außerdem der Ratschlag, die Handy-Mailbox vor Auslandsreisen unbedingt zu deaktivieren. Denn bis zu diesem Zeitpunkt zahlte der Anschlussinhaber für auf der Mailbox eingehende Anrufe gleich doppelt: Einmal den Eigenanteil für eingehende Anrufe und dann die Weiterleitung zur heimischen Mailbox. Inzwischen ist es jedoch Mobilfunkanbietern mit Sitz in der EU untersagt, für die Mailboxaufzeichnung bei Gesprächen innerhalb der EU zusätzliche Gebühren zu erheben. Wer allerdings in Staaten außerhalb der EU reist, der sollte auch weiterhin seine Mailbox bereits vor der Abreise nach Möglichkeit deaktivieren. Ansonsten drohen unkalkulierbare Kosten!

urbs-media Praxistipp: Vor gut zwei Jahren haben wir an dieser Stelle darüber berichtet, dass die Deutsche Telekom die alten Verträge mit ISDN-Mehrgeräte-Anschluss zum 30. Juni 2009 gekündigt hatte. Hunderttausende Telekom-Kunden standen daher vor der Alternative, entweder das teure Ersatzangebot der Telekom anzunehmen oder sich einen anderen Anbieter zu suchen.

Die urbs-media Redaktion hat sich für die zweite Alternative - den Anbieterwechsel - entschieden und ist zu der Firma 1 & 1 gewechselt. Jetzt zahlen wir pauschal für 3 Rufnummern 29,99 Euro pro Monat, und zwar einschließlich aller Gespräche ins nationale Festnetz, ausgenommen Sonderrufnummern.

Wir hatten damals angekündigt, über unsere Erfahrungen mit 1 & 1 zu berichten und wollen dieses Versprechen jetzt einlösen. Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Wir sind sehr zufrieden! Lediglich bei der Sprachqualität gibt es zuweilen ein eigenartiges Echo, was möglicherweise daran liegt, dass wir jetzt über das Internet telefonieren. Aber sonst klappt alles zu unserer vollsten Zufriedenheit.

Deshalb wollen wir an dieser Stelle der Telekom noch einmal ausdrücklich für die Kündigung des ISDN-Anschlusses danken. Denn ohne diese Kündigung hätten wir nie über einen Wechsel des Telefonanbieters nachgedacht und so Monat für Monat viel Geld verschenkt. Deshalb noch einmal: Vielen Dank Herr Obermann!

Außerdem möchten wir uns bei Herrn Hailin Zuo vom Computer-Fachhandel Deruport in Hilden (www.deruport.de) für die kompetente Beratung und Unterstützung beim Anbieterwechsel bedanken.



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