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Betrüger verschicken E-Mails über angebliche Einkommensteuererstattungen


urbs-media, 16.5.2011: Die Dummen sterben niemals aus. Das müssen auch die Schwachköpfe denken, die gerade Deutschland mit einer Flut von Phishing-Mails überfluten, die angeblich vom Deutschen Finanzministerium stammen sollen. Da wird den verdutzten Empfängern eine Steuererstattung in Höhe von 318,45 Euro in Aussicht gestellt. Um das Geld zu bekommen, solle man einfach auf den beigefügten Link klicken und das Online-Formular des BMF ausfüllen.

Damit Sie sich ein Bild von der Mail machen können, hier der unveränderte Originaltext:

SSehr geehrter Antragsteller:

Nach der letzten jahrlichen Berechnungen 2008 - 2009 von Ihrem steuerlichen Tatigkeit haben wir festgestellt, dass Sie berechtigt sind um eine Steuerruckerstattung von 318,45 EURO erhalten

Bitte reichen Sie die Steuererstattung beantragen und erlauben uns 3-6 Tage, um es zu verarbeiten.

Eine Erstattung kann fur eine Vielzahl von Grunden verzogert werden.

Zum Beispiel die Vorlage ungultige Datensatze oder bei Anwendung nach Ablauf der Frist.

Bitte senden Sie das beigefugte Formular Ihre E-Mail, um Ihre Steuererstattung komplette

Mit freundlichen Grusen,
BMF Einnahmen & Zoll

Wer hier noch nicht merkt, dass er da offenbar Post von der "Ost-Mafia" bekommen hat, gelangt durch den angegebenen Link zu einem Online-Formular, das oben links mit einem aus dem Internet geklauten Logo des Bundesfinanzministeriums geschmückt ist und auf grünem Grund die Absenderangabe "Online Serviceen" trägt.

Und da sollen Sie dann fröhlich an die Internet-Kriminellen folgende persönlichen Daten versenden (Wiedergabe auch wieder im Original):

  • E-Mail Adresse
  • Name des Karteninhabers
  • Geburtsdatum
  • Mutter-Mädchenname
  • Strase und Hausnummer
  • Ort/Stadt
  • Provinz/Region
  • Postleitzahl
  • Telefonnummer
  • Name der Bank
  • Kartennummer
  • Verfallsdatum
  • Kartenprüfnummer

Wenn Sie dergestalt ihre geheimsten finanziellen Daten dort eingetippt haben, müssen Sie nur noch auf die Schaltfläche "Einreichen Informationen" klicken und irgendwo vor einem Computer quietschen dann einige Gauner vor Vergnügen, weil sie gleich ihr Kreditkartenkonto leer räumen werden.

urbs-media Praxistipp: Das Bundesfinanzministerium nimmt die vorliegende Phishing-Mail immerhin so ernst, dass es mit einer Pressemitteilung eindringlich vor dem Datenklau warnt. Dort heißt es dann am Schluss: "So genannte Änderungsbescheide werden nicht per Mail verschickt und Kontenverbindungen nie in dieser Form abgefragt. Zuständig für die Änderungen von Steuerbescheiden und für die Abgabe von Steuererklärungen ist zudem nicht das Bundesministerium der Finanzen, sondern das jeweils zuständige Finanzamt." Die urbs-media Redaktion hätte sich hier eine eindeutigere Stellungnahme gewünscht, etwa mit dem Inhalt, dass Steuerangelegenheiten generell nicht auf elektronischem Wege behandelt werden, sondern ausschließlich per Brief!

Ob nun per E-Mail oder per Brief: Die dreisten Betrugsversuche von Internet-Abzockern nehmen laufend weiter zu. Wie wir in unserem Update vom 5.4.2010 aufgedeckt haben, bedarf es dabei noch nicht einmal eines Computers, um zum Opfer derartiger Betrüger zu werden. Um nicht auf derartige Abzocker hereinzufallen, folgende Ratschläge:

  • Virenwarnungen auf dem PC von einem ihnen unbekannten Programm sind praktisch immer eine Täuschung. Sie haben dann zwar einen Virus, der vorgeschlagene Weg zur kostenpflichtigen Beseitigung führt sie aber zwangsläufig in die Arme von Betrügern. Die Firma Avira bietet mit seiner aktuellen Version Antivir 10 ein ehrliches und wirkungsvolles kostenloses Anti-Virenprogramm zum download (www.avira.de).

  • Auch die Bildschirmmeldungen über angeblich gefundene illegale Dateien auf Ihrem PC sind freche Betrugsversuche. Gehen Sie dem Schädling mit einem Anti-Virenprogramm ans Leder und vor allem: auf keinen Fall zahlen. Denn sonst haben sie die Internet-Gangster für weitere Erpressungsmaßnahmen an der Angel.

  • Schriftliche Mahnungen und Drohungen über angeblich unbezahlte Rechnungen oder Urheberrechtsverletzungen sollten Sie ebenfalls ignorieren. Wie wir in mehreren Updates beschrieben haben, hat sich inzwischen eine ganze "Industrie" von Download-Gangstern nebst zugehörigen Anwälten und Inkassobüros darauf spezialisiert, ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Nur wenn es in seltenen Ausnahmefällen zu einem gerichtlichen Mahnbescheid kommen sollte, müssen Sie tätig werden und Einspruch einlegen.
Nur wenn Sie das World-Wide-Web als das begreifen was es in Wahrheit ist - nämlich ein Tummelplatz für Kriminelle aus aller Welt - dann werden Sie einigermaßen unbeschadet mit dem Computer arbeiten können. Deshalb raten wir auch eindringlich davon ab, sich an angeblich sicheren Internetdiensten wie dem E-Post-Brief oder D-Mail zu beteiligen. Es dauert mit Sicherheit nur eine vergleichsweise kurze Zeit und die internationalen Gauner haben dann auch diese Medien für ihre Zwecke instrumentalisiert!

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