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Der US-Schuldenkompromiss schürt die weltweite Verunsicherung an den Kapitalmärkten


urbs-media, 8.8.2011: In den deutschen Medien wurde die Einigung zwischen Republikanern und Demokraten im US-Schuldenstreit überwiegend mit euphorischem Jubel begrüßt. Ja, selbst die Bundeskanzlerin meldete sich zu Wort und lobte den amerikanischen Schuldenkompromiss. Auch die Aktienmärkte haben zunächst am vergangenen Montag auf die Botschaft aus Washington mit einem Kursfeuerwerk reagiert. So stieg z.B. der DAX am Montagmorgen zunächst in freudiger Reaktion auf den US-Schulden-Deal um 1,7 Prozent im Vergleich zum Schlussstand von Freitag.

Der amerikanische Schuldenkompromiss ist nur eine Scheinlösung

Man kann von Angela Merkel nicht unbedingt behaupten, dass sie etwas von Wirtschafts- und Finanzpolitik versteht. Die Konsequenzen der von der Bandeskanzlerin beklatschten amerikanischen "Schulden-Lösung" sind daher offensichtlich nicht bis zu Ende durchdacht. Deshalb halten wir ihre Euphorie für völlig verfehlt! Zumindest die Finanzbranche hat aber am Montag noch einmal nachgerechnet. Und dann ging es mit den Aktienkursen weltweit bergab. In Frankfurt sank der DAX gemessen an seinem Höchststand von 7.281 Punkten am 1.8.2011 innerhalb weniger Stunden auf 6.953 Punkte. Inzwischen hat der deutsche Leitindex binnen Wochenfrist etwa 1.000 Punkte eingebüßt und drohte am Freitag sogar unter die Marke von 6.000 Punkten zu fallen. Es ist durchaus möglich, dass sich der DAX in den folgenden Tagen weiter abwärts in Richtung auf die 5.000-Punkte-Marke bewegt.

Statt den Schulden-Deal in Amerika zu beklatschen, sollten wir uns daher folgendes fragen: Kann man die Zahlungsunfähigkeit abwenden, indem man einfach einseitig seinen Dispo erhöht? In der Privatwirtschaft und bei den normalen Menschen ist dies jedenfalls ausgeschlossen. Denn zu einer Erhöhung der Kreditlinie gehört immer auch jemand, der als Kreditgeber bereit steht. Und genau hier liegt in Amerika der sprichwörtliche Hase im Pfeffer.

Der amerikanische Sonderweg: "Money for Nothing"

Die US-Regierung nimmt nämlich nicht im klassischen Sinne Schulden auf, sonder bläht einfach die Geldmenge mit Hilfe der Notenbank FED auf. Und so können für die nächsten Monate weiterhin über 50 Mio. Menschen in den USA mit Essensmarken (den so genannten Food-Stamps) versorgt werden, die gut 100.000 US-Soldaten in Afghanistan erhalten weiterhin ihren Sold und die Amerikaner können weiterhin mit den grünen Dollar-Zettelchen billige Waren aus China importieren. Und dann?

Erkauft wird diese merkwürdige Geldvermehrung mit einem dramatischen Vertrauensverlust in den Wert des US-Dollars. Denn den genehmigten zusätzlichen Schulden im Umfang von 2.300 Mrd. US-Dollar stehen keine handfesten Werte gegenüber. Aber vor allem fehlt es an einem realistischen Sparkonzept und dem politischen Willen, in Amerika kurzfristig wieder - wie in der Zeit des Präsidenten Clinton - zu einem ausgeglichen Staatshaushalt zu kommen. Diese Skepsis hinsichtlich der finanziellen Zukunft der USA hat jetzt am Freitag nach dem US-Börsenschluss die Rating-Agentur Standard & Poor's dazu veranlasst, die Bonität der USA um eine Stufe auf "AA+" herabzusetzen. Und auch die anderen US-Agenturen prüfen derzeit eine Neubewertung der amerikanischen Kreditwürdigkeit.

Der US-Dollar auf dem Weg zur Micky-Maus-Währung

Bisher hatte die US-Regierung ein leichtes Spiel, wenn es darum ging, den Außenwert des Dollar gegen den Euro zu verteidigen und so die US-Währung als angeblich "sicheren Hafen" zu präsentieren. Da reichte eine Herabstufung der Bonität einzelner Euro-Staaten durch die amerikanischen Rating-Agenturen und schon brannte in Europa sprichwörtlich die Hütte. Dieses perfide Spiel funktioniert jetzt vermutlich nicht mehr so reibungslos, nachdem auch die Kreditwürdigkeit der USA international angezweifelt wird. So bewertet z.B. die chinesische Ratingagentur Dagong Global Credit Rating Co. die Kreditwürdigkeit der USA nur noch mit "A+", also deutlich niedriger als Standard & Poor's. Aber auch dieses Urteil ist nach Meinung der urbs-media Redaktion immer noch sehr schmeichelhaft angesichts des schon jetzt bestehenden amerikanischen Schuldenbergs von 14.300 Milliarden US-Dollar.

Aber merkwürdigerweise sind es nicht die Zahlentricksereinen der US-Ökonomen, die die Börsen weltweit auf Talfahrt geschickt haben, sondern die ebenfalls beim Schulden-Deal vereinbarten Einsparungen. Denn der US-Präsident musste sich auf Druck der Republikaner im US-Abgeordnetenhaus als Gegenleistung für die Schuldenerhöhung verpflichten, in den nächsten 10 Jahren etwa den gleichen Betrag einzusparen. Dies soll vornehmlich auf Kosten der amerikanischen Mittelschicht geschehen, die sich bereits jetzt vor dem finanziellen Absturz fürchtet.

Eine geordnete Insolvenz der USA wäre die beste Lösung

Angesichts der Tatsache, dass sich die finanziellen Altlasten der USA durch die inzwischen 71. Anhebung der Schuldengrenze nur weiter erhöht haben, besteht nicht die geringste Aussicht, dass diese Schulden jemals getilgt werden. Der US-Regierung geht es offensichtlich nur noch darum, den Staats-Bankrott solange wie möglich herauszuzögern. Zumindest für den Rest der Welt wäre daher eine geordnete Insolvenz der USA langfristig betrachtet die bessere Lösung.

Der russische Premier Putin bezeichnete Amerika deshalb jüngst als Schmarotzer-Staat, der die Monopolstellung des US-Dollars in der Weltwirtschaft ausnutzt. Und das ist exakt das Problem: Die Dollar muss als so genannte Welt-Reserve-Währung sofort abgelöst werden. Was auch immer an die Stelle des Dollars tritt, es kann nur besser werden! Wir persönlich meidet schon seit vielen Jahren jeglichen Kontakt mit US-Produkten und selbst unser geliebter Apple-Computer ist schon lange ein ganz offizieller Nachbau von UMAX aus Korea.



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