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Schnäppchenportale im Internet bringen für die Nutzer oft nur Ärger und Enttäuschung


urbs-media, 21.11.2011: Wer sich regelmäßig im Internet bewegt, der stößt zwangsläufig auf die Werbung von Schnäppchen-Portalen. Dort heißt es dann sinngemäß "Sparen Sie bis zu 70 Prozent und profitieren Sie von den günstigsten Angeboten in Ihrer Umgebung". Das in Deutschland bekannteste "Schnäppchen-Portal" ist vermutlich Groupon, für dessen "City-Deal" auf Hunderten von Web-Seiten geworben wird. Daneben gibt es in Deutschland noch weitere ähnliche Anbieter, z.B. Daily-Deal und Mein-Deal. Die beiden letztgenannten Unternehmen sind jedoch im Gastronomiebereich nicht so aktiv wie Groupon.

Wir wollen uns hier aber nicht mit dem Schnäppchen-Portalen befassen, sondern mit den dort beworbenen Leistungen und speziell mit günstigen Restaurant-Angeboten. Denn hier lässt sich die Qualität der gekauften Leistungen im Regelfall besonders gut vergleichen, weil zahlreiche Gäste in den einschlägigen Internet-Seiten über ihre Erfahrungen mit dem Einsatz von Restaurant-Gutscheinen berichtet haben. Auf dem Internet-Portal "Restaurant-Kritik" (www.restaurant-kritik.de) wurde kürzlich sogar eine eigene Bewertungsebene für die Nutzer derartiger Restaurant-Gutscheine eingeführt.

Was man dort dann aber zuweilen über die Reaktionen von Gastwirten beim Einsatz derartiger Gutscheine liest, das ist nun wirklich keine Werbung für derartige Schnäppchen-Aktionen. Denn viele Gutscheininhaber berichten darüber, dass sie als Kunden zweiter Klasse behandelt wurden und die gebotene Leistung selbst im Verhältnis zum eingeräumten Rabatt noch deutlich überteuert war. Dies ist aber auch kein Wunder, denn gerade im Bereich der Gastronomie merken viele Anbieter, dass sie sich mit den Internet-Schnäppchen bei den üblichen Preisnachlässen von 50 Prozent geradezu in den Ruin kochen.

Beispiel: Eine Speisewirtschaft bietet für ein Drei-Gänge-Menü einen Nachlass von 50 Prozent und der Kunde zahlt beim Gutscheinkauf im Internet statt regulär 30 Euro nur 15 Euro. Und da der Vermittler für ihre Dienstleistung eine Provision von bis zu 50 Prozent fordert, bleiben dem Gastwirt unter dem Strich nur 7,50 Euro. Davon sind dann der Wareneinsatz und die laufenden Kosten (z.B. Miete, Arbeitslöhne usw.) zu bezahlen. Es ist also nicht verwunderlich, wenn die Veranstalter versuchen, ihre Verluste durch verminderten Wareneinsatz und verminderte Qualität zu reduzieren.

Hinzu kommt, dass die Anbieter beim Beginn einer derartigen Aktion nicht wissen, mit welcher Resonanz sie rechnen müssen. Denn das Angebot lässt sich mengenmäßig nicht begrenzen und es soll schon Fälle gegeben haben, wo Gastwirtschaften über Wochen mehrheitlich damit beschäftigt waren, die Gutscheininhaber zu bedienen. Dass dies zu Lasten der den vollen Preis bezahlenden Stammkunden geht, liegt auf der Hand.

Kürzlich wurde in den USA (dem Mutterland von Groupon) eine Studie von drei Harvard-Professoren veröffentlicht, die eindeutig belegt, dass derartige Schnäppchen-Aktionen dem Ruf der Unternehmen teilweise mehr schaden als nützen.

Insbesondere ist es im Regelfall auch kaum möglich, die Gutscheininhaber als zukünftige Stammkunden zu gewinnen. Denn derartige "Schnäppchen-Portale" ziehen überwiegend nur solche Personen an, die zum Normalpreis das Restaurant ohnehin nicht besucht hätten. Einen Gewinner derartiger Schnäppchen-Aktionen gibt es aber immer: Den Veranstalter, der für seine Vermittlung eine Provision bis zu 50 Prozent des Gutscheinpreises erhält.

urbs-media Praxistipp: Insbesondere Existenzgründer sollten sich daher sehr genau überlegen, ob sie auf die Dienste derartiger Schnäppchen-Portale im Internet zurückgreifen wollen. Wir vermuten, dass sich stattdessen eine gezielte Werbung in den örtlichen Medien (Presse und Lokalfunk) für Existenzgründer mehr lohnt als der Gutscheinverkauf über ein Internetportal.



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