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Bei der Bundesbank drohen Verluste im dreistelligen Milliardenbereich durch ausländische Ramschanleihen


urbs-media, 7.3.2011: Neben den von der Bundesregierung übernommenen Garantien für "notleidende Eurostaaten" in der Größenordnung von mindestens 100 Mrd. Euro hat sich unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit bei der Bundesbank ein noch viel größeres Risikopotential angesammelt. In unserem Kommentar vom 6.12.2010 mit dem Titel "Der große Selbstbetrug beim Thema Wirtschaft und Finanzen" hatten wir uns noch gefragt, wer den Pleitestaaten innerhalb der Eurozone noch Kredit gibt. Damals hatten wir vermutet, dass auch die angeblich so erfolgreich am Kapitalmarkt abgesetzten Staatsanleihen von Griechenland, Spanien, Portugal usw. in Wahrheit in den Tresoren einiger europäischer Notenbanken landen.

Was bisher nur eine Vermutung war, hat sich jetzt durch einen Artikel in der Online-Ausgabe der Wirtschaftswoche (WiWo) vom 18.2.2011 bestätigt:

Die Deutsche Bundesbank weist nämlich in ihrem aktuellen Zahlungsbilanzstatistik für das Jahr 2010 unter der Position "Forderungen innerhalb des Euro-Systems" einen Betrag von 338 Mrd. Euro aus. Von dieser Gesamtsumme schulden allein die Notenbanken der anderen Euro-Länder der Deutschen Bundesbank 326 Mrd. Euro. Im Jahr 2006 hatte die Bundesbank dagegen gerade einmal 5 Mrd. Euro an Forderungen gegen die Notenbanken anderer Euro-Staaten in ihren Büchern.

In dem oben zitierten Beitrag der Wirtschaftswoche kritisiert der Präsident des ifo-Instituts Werner Sinn diese Anhäufung zweifelhafter Forderungen bei der Bundesbank: "Wenn Länder, deren Banken die Kredite gegeben wurden, zahlungsunfähig werden, haftet Deutschland."

urbs-media Praxistipp: Besonders problematisch bei dieser Entwicklung der Deutschen Bundesbank zur "Bad-Bank Europas" ist die Tatsache, dass diese Kreditvergaben nie demokratisch legitimiert wurden, obwohl sie das Euro-Rettungspaket vom Umfang her um das dreifache übersteigt. Und lassen Sie sich auch nicht durch das Scheinargument blenden, die Deutsche Bundesbank verdiene an den vergleichsweise hohen Zinsen für diese problematischen Kredite. Denn diese Zinsen werden im Regelfall durch die Aufnahme von neuen Krediten bei der Bundesbank gezahlt. Im Prinzip handelt es sich bei derartigen Darlehen schlichtweg um ein Schneeballsystem, das zwangsläufig einmal zusammenbrechen muss.

Die plötzliche Neubesetzung des Chefpostens bei der Deutschen Bundesbank durch einen engen Vertrauten der Kanzlerin ist deshalb ein Alarmzeichen für alle diejenigen Deutschen, die ihre Ersparnisse noch nicht in Sachwerten angelegt haben. Da kann man schon leicht den Eindruck gewinnen, als wollte die "alte Garde" der Wirtschaftsfachleute mit dem Schuldenkurs der Bundeskanzlerin nichts mehr zu tun haben. Sollte es nämlich zu einem Staatsbankrott z.B. in Griechenland, Portugal, Irland, Spanien, Italien oder anderswo in der Eurozone kommen, dann wird die Deutsche Bundesbank zwangsläufig zu einem Sanierungsfall mit Kosten für den deutschen Steuerzahler in dreistelliger Milliardenhöhe.



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