AfA-Tabellen auf CD
AfA-Tabellen
auf CD-ROM
urbs - media GbR
– Ihr gutes Recht im Internet –
Startseite von urbs-media - www.urbs.de  Homepage
Zur übersicht: Alle aktuellen Kurz-Infos  Übersicht

Die Entwicklung der Börsenindizes in den vergangenen fünf Jahren


urbs-media, 3.10.2011: Durch die Lehrbücher für Kapitalanleger geistert immer noch der Satz von André Kostolany: "Sparer sollen Aktien und Schlaftabletten kaufen und sich dann jahrelang nicht mehr um ihr Depot kümmern." Diese Weisheit mag vor 30 oder mehr Jahren richtig gewesen sein, inzwischen eignen sich Aktien jedoch nicht mehr als Kapitalanlage für Langschläfer. Und selbst wer eine Aktie nur kurzfristig in seinem Depot hält, kann zwar abends als reicher Mann zu Bett gehen, am Morgen jedoch als Bettler wieder aufwachen.

Nachfolgend wollen wir Ihnen die Entwicklung der wichtigsten Aktienindizes über einen Zeitraum von fünf Jahren darstellen. Dabei werden Sie sehen, dass sich einige Indizes gegenwärtig unmittelbar an ihrem Fünf-Jahres-Tief bewegen. Der von Kostolany beschworene "schläfrige Anleger" hat also unter Umständen innerhalb von fünf Jahren zwischen 50 und 75 Prozent seines Vermögens verloren, weil er nicht rechtzeitig aus seinem Aktieninvestment ausgestiegen ist. Der griechische Index Athex 20 liegt aktuell sogar fast 90 Prozent unter seinem Fünf-Jahres-Hoch.

Um Ihnen das Gewinn- bzw. Verlustrisiko zu verdeutlichen, haben wir für jeden Index neben dem Höchst- und dem Tiefstkurs auch den aktuellen Kurs sowie den prozentualen Abstand vom Fünfjahres-Hoch sowie vom Fünfjahres-Tief ausgerechnet.

Land Index während der letzten
5 Jahre
aktueller
Indexstand
(30.9.2011)
Abstand
zum
Höchststand
Abstand
zum
Tiefststand
Höchststand Tiefststand
 Deutschland DAX 30 8.151 3.588 5.502 48,14 % 34,78 %
 Österreich ATX 5.006 1.380 1.909 162,23 % 27,71 %
 Schweiz SMI 9.548 4.234 5.531 72,62 % 23,44 %
 Frankreich CAC 40 6.168 2.465 2.945 109,43 % 16,29 %
 England FTSE 100 6.758 3.455 5.082 32,97 % 32,01 %
 Spanien IBEX 12.623 6.696 8.546 47,70 % 21,64 %
 Italien MIB 44.022 12.621 14.836 196,72 % 14,92 %
 Griechenland Athex 20 2.856 344 362 688,95 % 4,97 %
 Polen WIG 20 2.946 1.253 2.188 34,64 % 42,73 %
 USA Dow Jones 14.198 6.470 10.913 30,10 % 40,71 %
 Brasilien Bovespa 73.862 29.747 52.324 41,16 % 43,14 %
 Russland RTS 2.227 493 1.334 66,94 % 63,04 %
 Japan Nikei 10.221 8.402 8.700 17,48 % 3,42 %
 Hongkong HSI 31.835 10.672 17.592 80,96 % 39,33 %
 Australien All Ordinaries 6.794 3.142 4.070 66,92 % 22,80 %

Stand: 30.9.2011

urbs-media Praxistipp: Bei Indizes, die sich gerade in der Nähe ihres Fünf-Jahres-Tiefs befinden, könnte man vermuten, dass das Schlimmste überstanden ist. Dagegen haben diejenigen Indizes, die sich noch nicht sehr weit von ihren Höchstständen entfernt haben, möglicherweise noch ein erhebliches Verlustpotential. Deshalb empfehlen wir, z.B. beim Dow-Jones noch abzuwarten, bis sich das Kursniveau an die wirtschaftlichen Realitäten in Amerika angenähert hat. Dies sollte bei einem Indexstand um die 8.000 Punkte der Fall sein!

Ein besonders interessanter Beobachtungs-Kandidat ist der griechische Athex 20. Denn hier trennen den Index gemessen am Höchststand in unserer fünfjährigen Beobachtungsperiode fast 700 Prozent und der Athex bildet immer neue Tiefststände aus. Folglich gibt es beim Athex zumindest in der Theorie auch das größte Erholungspotential. Allerdings muss speziell in Griechenland bedacht werden, dass dort noch die ein oder andere Firma und speziell die eine oder andere Bank akut insolvenzgefährdet ist. Deshalb heißt es derzeit für griechische Aktien: Nur schauen und noch nicht kaufen! Denn auch was schon sehr tief gefallen ist, kann mitunter noch viel weiter fallen.

Nahe am Tiefstkurs der letzten fünf Jahre ist auch der französische CAC 40. Und hier gibt es vermutlich tatsächlich auf lange Sicht ein enormes Erholungspotential. Zwar sind die französischen Banken tief in den griechischen Schuldensumpf verstrickt, die Regierung in Paris wird es aber wohl nicht zulassen, dass das französische Bankensystem wegen der Griechenland-Schulden ins Wanken gerät. Und deshalb hat der kleine Mann mit dem merkwürdigen Namen im Élysée-Palast ja auch die deutsche Kanzlerin mit ins Boot geholt und dafür gesorgt, dass ein Großteil der Verluste aus einer Griechenland-Insolvenz vom deutschen Steuerzahler aufgefangen werden. So betrachtet ist Frankreich auf dem gegenwärtigen niedrigen Kursniveau vermutlich ein solides Investment!

Ähnlich wie der Dow-Jones ist auch der deutsche DAX 30 zur Zeit noch deutlich überbewertet. Hier haben sich vermutlich zahlreiche Ausländer eingekauft, die mit ihrem Geld aus den EU-Krisenländern geflüchtet sind. Deshalb auch hier unsere Vermutung, dass es beim deutschen Aktienindex noch um mindestens 1.000 Punkte nach unten geht, bevor an eine Erholung zu denken ist. Bei einem Indexstand von 4.000 bis 4.500 Punkte lohnt es sich dann langsam, die Börsenkurse wieder mit etwas mehr Aufmerksamkeit zu verfolgen.

Als seltsam stabil erweist sich der japanische Aktienindex Nikei. Denn beim Nikei gab es innerhalb der letzten 5 Jahre zwischen dem Höchsttand und dem Tiefststand nur einen Schwankungsbereich von knapp über 20 Prozent. Vergleicht man den Nikei mit anderen nationalen Indizes, dann sind dort Schwankungen in der Größenordnung von 80 bis 120 Prozent innerhalb der letzten fünf Jahre nichts ungewöhnliches. Die größten Schwankungen innerhaln der hier betrachteten Periode von fünf Jahren gab es in Österreich (fast 200 Prozent), in Italien (ca. 210 Prozent) und in Griechenland (fast 700 Prozent).



urbs-media GbR
http://www.urbs.de