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Ein Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone ist sehr wahrscheinlich


urbs-media, 5.12.2011: Noch vor wenigen Wochen tönte es aus der Bundesregierung, ein Austritt Griechenlands aus der europäischen Währungsunion sei undenkbar. Und so hat sich die deutsche Kanzlerin noch Mitte September 2011 eindeutig für einen Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone ausgesprochen. Jetzt nur 2 Monate später und nach dem vorläufigen Verlust von gut 20 Mrd. Euro an deutschen Steuergeldern für eine vermutlich gescheiterte Griechenland-Rettung berichtet das Schweizer Online-Magazin "20 Minuten" über ganz konkrete Planspiele in der deutschen Bundesregierung über einen Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone.

Mit dem Euro gibt es für Griechenland keine Zukunft

Ehrlich gesagt haben die wichtigsten Finanz- und Wirtschaftsexperten einen Euro-Austritt von Griechenland schon seit mehr als einem Jahr gefordert. Denn - so z.B. der IFO-Chef Hans-Werner Sinn - Griechenland hat bei einem Verbleib in der Euro-Zone nicht die geringste Aussicht, wieder international wettbewerbsfähig zu werden. Deshalb sei die Wiedereinführung der Drachme und deren Abwertung zum Euro im Umfang von etwa 50 Prozent unabdingbar.

Inzwischen erwarten auch einige Reiseveranstalter (z.B. die deutsche TUI oder die schweizer Hotelplan) einen unmittelbar bevorstehenden Austritt Griechenlands aus dem Euro und passen ihre Verträge mit den griechischen Leistungserbringern entsprechend an. Diese Erwartung (Wiedereinführung der Drachme) wird wohl auch von den meisten Griechen geteilt, denn dort werden massiv Spareinlagen von den Banken abgehoben. So berichtete z.B. die Zeit, dass die Einlagen bei griechischen Kreditinstituten zwischen Ende 2009 und November 2011 um 54,3 Mrd. Euro abgenommen haben.

Wie geht es nach einem Euro-Austritt mit Griechenland weiter?

Nicht nur im Internet kursieren auch schon konkrete Terminpläne für die Wiedereinführung der Drachme in Griechenland: So liest man z.B. in der Wiener Kronen-Zeitung, Hans-Werner Sinn vom Ifo-Institut schlage die Weihnachtsfeiertage für die Umstellung des griechischen Finanzwesens auf die Drachme vor. Um diesen "Überraschungscoup" militärisch abzusichern, befürwortet der Finanzexperte Manfred Neumann von der Universität Bonn zusätzlich die vollständige Abriegelung der Grenzen durch die griechische Armee. So soll verhindert werden, dass Euro-Bargeld außer Landes geschmuggelt wird.

Nun mag ein derartiges Vorgehen in Deutschland vielleicht möglich sein. In Griechenland werden sich die Menschen von den Politikern und der EZB aber nicht derartig einschränken lassen. Deshalb ist der Ausbruch eines klassischen Bürgerkriegs wahrscheinlich. Fraglich ist in diesem Zusammenhang überhaupt, ob die griechische Regierung in einer derartigen Situation noch die Autorität über die Armee und die Polizei hätte. Deshalb ist ein Militärputsch in diesem Fall sehr wahrscheinlich. Ob unter diesen Bedingungen noch Touristen nach Griechenland kommen? Deshalb warnen griechische Finanzexperten vor einem Absinken des Bruttosozialprodukts auf das Niveau von Albanien als Folge eines Euro-Austritts.

Wie reagiert die restliche Euro-Zone auf den möglichen Austritt Griechenlands?

Jetzt kommen wir zur klassischen Gretchenfrage: Wird mit dem Austritt Griechenlands aus dem Euro nur überflüssiger Ballast abgeworfen oder nimmt das internationale Finanzkapital eine Verschlankung der Euro-Zone zum Anlass, nun mit noch mehr finanziellem Einsatz gegen Irland, Portugal, Spanien, Italien, Belgien, Holland, Frankreich, Österreich usw. zu spekulieren. Denn eines ist doch wohl klar: Die Ursache alle unserer Probleme liegt in Amerika!! Und deshalb wird die Spekulation gegen den Euro erst aufhören, wenn Amerika endlich auch offiziell pleite ist.

Die Kreditwürdigkeit Deutschlands ist ebenfalls auf dem absteigenden Ast. Als die Bundesregierung am 23.11.2011 versuchte, Abnehmer für 10-jährige deutsche Staatsanleihen zu finden, endete die Auktion mit einem Fiasko: Von geplanten 6 Mrd. Euro konnten Merkel und Schäuble gerade einmal 3,64 Mrd. Euro am Kapitalmarkt platzieren. Und während die Regierung der BRD über die undankbaren Finanzinvestoren lamentieren, fragen sich die echten Experten, wieso sich überhaupt noch Interessenten für ein "Papier" gefunden haben, das bei den aktuellen Unsicherheiten für 10 Jahre gerade einmal eine Rendite von 1,98 Prozent in Aussicht stellt. Böse Zungen empfehlen schon seit einiger Zeit Ravioli in Dosen als bessere Kapitalanlage!



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