AfA-Tabellen auf CD
AfA-Tabellen
auf CD-ROM
urbs - media GbR
– Ihr gutes Recht im Internet –
Startseite von urbs-media - www.urbs.de  Homepage
Zur übersicht: Alle aktuellen Kurz-Infos  Übersicht

Sollen Wertpapierdepots während der Urlaubszeit mit einer "Stopp-Loss-Order" abgesichert werden?


urbs-media, 1.8.2011: Wer seine Kapitalanlagen praktisch rund um die Uhr im Auge behält, der braucht sich im Regelfall um plötzliche Kursverluste nicht besonders zu sorgen. Eine derartige "Rund-um-die-Uhr Überwachung" lässt sich in der Praxis jedoch bereits aus Zeitgründen kaum durchhalten. Besonders kritisch hinsichtlich der Depotüberwachung ist schließlich noch die Urlaubszeit. Denn die wenigsten Anleger haben auch in den Ferien uneingeschränkten Zugriff auf ihr Depot. Deshalb liest und hört man gerade zum Beginn der Urlaubszeit, wie wichtig eine "Stopp-Loss-Strategie" sei, um sich vor plötzlichen Kursschwankungen zu schützen.

Vorab wollen wir zunächst erläutern, was eine so genannte "Stopp-Loss-Order" bedeutet und wie sie sich im Einzelfall auswirken kann. "Stopp-Loss" heißt übersetzt soviel wie "Verluste begrenzen". Hierzu legt der Anleger einen bestimmten Kurs fest, zu dem eine Anlage automatisch verkauft werden soll, wenn der Kurs auf diesen Wert fällt. Bei einer "Short-Position" wirkt der Stopp-Loss dabei genau umgekehrt, es wird also automatisch verkauft, wenn der Kurs zu stark steigt.

Der Haken bei der Geschichte ist, dass es in der Praxis deutliche Differenzen zwischen dem in der Stopp-Loss-Order voreingestellten Verkaufskurs und dem tatsächlichen Verkaufserlös geben kann. Denn das Erreichen einer bestimmten Kursmarke löst zwar den automatischen Verkaufsauftrag aus - nur kann niemand voraussagen, ob das Wertpapier zu diesem Kurs auch tatsächlich einen Käufer findet. Insbesondere bei wenig liquiden Titeln kommt es dann häufig vor, dass der tatsächliche Verkaufserlös deutlich unter der "Stopp-Loss-Marke" liegt.

Aber dies ist nicht das einzige Problem bei der Depotabsicherung durch Setzen von "Stopp-Loss-Marken". Denn zuweilen fällt der Kurs von Aktien oder anderen Anlagen nur kurzfristig unter die Stopp-Loss-Marke, um sogleich wieder auf den Ursprungskurs oder sogar noch höher zu steigen. Ursache für derartige Kurssprünge sind dabei häufig bewusste Kursmanipulationen. Hierbei werden die Kurse bei Aktien durch gezielte Verkäufe gedrückt, bis sie unter die von vielen Anlegern gesetzten Verkaufsorders fallen. Man gewinnt in diesem Zusammenhang dann schon den Eindruck, als hätten diese Marktteilnehmer genaues Insiderwissen über die häufigsten Stopp-Loss-Marken. Jedenfalls werden derartige Kursattacken von skrupellosen Spekulanten gerne dazu genutzt, die automatisch via ausgelöster Stopp-Loss-Order verkauften Aktien zu einem günstigen Kurs einzusammeln.

urbs-media Praxistipp: Insbesondere bei Aktien von kleineren Unternehmen sind Stopp-Loss-Order daher ein zweischneidiges Schwert. Man kann damit zwar Verluste in einem gewissen Umfang begrenzen, geht aber auch das Risiko ein, durch gezielte Kursattacken abgeschöpft zu werden. Im Zweifelsfall sollte man derartige Positionen daher vor dem Urlaubsantritt verkaufen, um nach der Rückkehr keine unangenehmen Überraschungen zu erleben.



urbs-media GbR
http://www.urbs.de