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Der Kurssturz bei Baumwolle setzt sich unvermindert fort


urbs-media, 1.8.2011: In unserem Update vom 11.4.2011 hatten wir unter der Überschrift "Große Verwirrung um den Preis für Baumwolle" über einen unerklärlichen Kurssturz bei Baumwolle berichtet. Damals sank der Baumwollpreis pro Pfund innerhalb eines einzigen Tages von zuvor über 2,19 US-Dollar auf nur noch 1,38 Dollar. Die Ursachen des damaligen Preisverfalls konnten wir nicht aufklären und schon wenige Tage später hatte sich der Baumwollpreis wieder über die Schwelle von 2,00 Dollar erholt.

Damals hatten wir sogar daran gezweifelt, ob der Kurssturz tatsächlich stattgefunden hat. Denn einige Anbieter (z.B. die Deutsche Börse) hatten den Kurseinbruch schlichtweg ignoriert. Und so fand man in den Tagen nach dem 7.4.2011 im Internet einen "gespaltenen" Baumwollpreis mit einer Differenz von gut 30 Prozent.

Ob der damalige Kursrutsch nun real war oder wie einige Journalisten-Kollegen meinen nur auf einem Computerfehler beruhte - jetzt hat sich der Preisverfall sogar noch deutlich verstärkt. Denn etwa seit Mitte Juli 2011 notiert Baumwolle knapp unter bzw. knapp über 1,00 US-Dollar pro Pfund. Dies ist ein Preisabschlag von mehr als 50 Prozent im Vergleich zu den Höchstständen Anfang des Jahres. Und sogar im Vergleich zu dem Kursruchrutsch im April 2001 hat Baumwolle jetzt noch einmal mehr als 35 Prozent an Wert verloren.

Während im April 2011 die Datenlage äußerst unklar war und einige Börsendienste den Baumwollpreis damals unverändert über der Marke von zwei US-Dollar auswiesen, ist diesmal kein Zweifel möglich. Der Kurssturz ist real und hat zahlreiche Spekulanten vermutlich äußerst hart getroffen.

urbs-media Praxistipp: Uns geht es bei diesem Beitrag aber nicht speziell um Baumwolle, sondern um die Frage der Rohstoffpreise insgesamt. Denn was Gestern noch werthaltig und teuer war, kann Heute schon ein billiger Ramschartikel sein. Deshalb sollte man nicht unterstellen, dass es bei den Rohstoffpreisen immer nur nach oben geht. Denn ein großer Teil des Preises ist schlichtweg Spekulation und hat nichts mit dem realen wirtschaftlichen Wert zu tun.

Dies gilt nach Meinung der urbs-media Redaktion auch für Gold. Denn der industrielle Goldbedarf ist verhältnismäßig gering und rechtfertigt allenfalls einen Preis um 500 Dollar pro Feinunze. Die Differenz von aktuell ca. 1.100 Dollar ist daher eindeutig der Spekulation und speziell der Angst vor dem Zusammenbruch der "Papierwährungen" geschuldet. Derzeit ist die Flucht in die Sachwerte durchaus verständlich; dieser Trend muss aber nicht zwangsläufig anhalten. Nach Ansicht der urbs-media Redaktion sind daher nur solche Rohstoffe als Kapitalanlage geeignet, die auf Jahre hinaus industriell notwendig sind und deren Preis sich nicht durch Spekulation künstlich erhöht hat. Und besonders wichtig: Es muss für diese Rohstoffe einen funktionierenden Markt geben.

Eines sollte allen Anlegern aber klar sein: Die Zeiten, in denen man sich dem Rat von Kostolany folgend bei Kapitalanlagen in den Winterschlaf begeben soll, sind eindeutig vorbei. Heute gehen Sie mit einem werthaltigen Aktiendepot zu Bett und schon nächsten Morgen können Sie bettelarm aufwachen. Nach dem mutmaßlichen Kurssturz für Baumwolle müssen sich jetzt auch die Rohstoff-Anleger klar machen, dass der Wert ihre Anlage ebenfalls nur fiktiv ist und jederzeit erheblich an Wert verlieren kann. Und da unterscheiden sich Gold und Silber mit Sicherheit nicht von der Baumwolle: Blasen können plötzlich und ohne Vorankündigung platzen!

Und wenn Sie jetzt einen Vorschlag haben, wenden Sie sich bitte an die urbs-media Redaktion. Wir werden Ihren Tipp dann hier veröffentlichen. Wir selbst jedenfalls sind in dieser Frage völlig ratlos!



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